In einer Welt, in der Unternehmen danach streben, datengesteuert zu arbeiten, sind Data Management und Data Governance Konzepte, die sie um jeden Preis beherrschen müssen. Allzu oft werden sie als verwandte oder gar austauschbare Disziplinen wahrgenommen, dabei sind die Unterschiede wichtig. Überblick.
Der schlimmste Feind eines Unternehmens, das eine datengestützte Dynamik für sein Geschäft schaffen möchte, ist die Verwechslung von Disziplinen, Begriffen und Methoden, die für die Erhebung und Nutzung von Daten maßgeblich sind. Zu denjenigen, die am häufigsten verwechselt werden, gehören die Data Governance und das Data Management.
Auf der einen Seite geht es bei der Data Governance darum, die organisatorischen Strukturen von Daten zu definieren – wer ist der Eigentümer, wer verwaltet sie, wer nutzt sie? Auf der anderen Seite geht es bei der Data Governance auch um Richtlinien, Regeln, Prozesse und die Überwachung von Indikatoren, die eine solide Datenverwaltung über den gesamten Lebenszyklus der Daten (von der Erhebung bis zur Löschung) ermöglichen.
Das Data Management hingegen kann als die technische Umsetzung der von der Data Governance festgelegten Empfehlungen und Maßnahmen dargestellt werden.
Data Governance vs. Data Management: unterschiedliche Aufgaben
Der zentrale Unterschied zwischen Data Governance und Data Management besteht also darin, dass erstere eine strategische Dimension hat, während letzteres rein operativ ist.
Ohne Data Governance kann das Data Management weder effektiv, sinnvoll, noch nachhaltig sein. Umgekehrt würde eine Data Governance, die nicht in ein geeignetes Data Management übertragen wird, nur ein theoretisches Dokument oder eine Absichtserklärung bleiben, die Sie nicht in die Lage versetzen würde, aktiv und effektiv datengesteuert zu handeln.
Um zu erkennen, was auf dem Spiel steht, muss man zunächst verstehen, dass sich alle datenbezogenen Disziplinen ständig überschneiden und voneinander abhängig sind. Man kann die Data Governance mit einem Dirigenten vergleichen, mit dem man alle Tools orchestrieren kann. Sie stützt sich auf eine Reihe von Fragestellungen, wie z. B.:
- Was können wir mit unseren Daten tun?
- Wie sichern wir die Qualität der Daten?
- Wer ist für die Prozesse, Standards und Richtlinien zur Nutzung der Daten verantwortlich? usw.
Das Data Management ist die pragmatische Übersetzung, um diese Fragen zu beantworten und Ihre Datenstrategie in die Realität umzusetzen. Datenmanagement und Data Governance können und müssen also als Team funktionieren.
Die Data Governance befasst sich jedoch hauptsächlich mit den Herausforderungen der Überwachung und der Verarbeitung aller Daten eines Unternehmens, während sich das Datenmanagement hauptsächlich mit der Speicherung und dem Abruf bestimmter Arten von Informationen befasst.
Wer sind die Akteure der Data Governance und des Data Managements?
Auf der obersten Führungsebene ist der Geschäftsführer natürlich auch der wichtigste Akteur im Bereich Data Governance, da er rechtlich gesehen dafür geradestehen muss. Aber er ist nicht der Einzige, der sich einbringen muss.
Der CIO (Chief Information Officer) spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle, da er sowohl für die Sicherheit als auch für die Verfügbarkeit der Infrastruktur verantwortlich ist. Der ständige Zugang zu Daten ist jedoch nicht nur für die Geschäftsbereiche (Marketingteams, Außendienstmitarbeiter) von entscheidender Bedeutung, sondern auch für alle Datenteams, die für das Tagesgeschäft des Datenmanagements verantwortlich sind.
Es ist dann die Aufgabe des Chief Data Officers (CDO), die Brücke zwischen diesen beiden Einheiten zu schlagen und Datensilos aufzubrechen, um eine agile Data Governance zu schaffen. Dies erleichtert den Zugang zu Daten und sichert ihre Qualität, um sie nutzbar zu machen.
Und während der Data Architect stärker im Bereich der Data Governance eingebunden wird, wird der Data Engineer mehr mit dem Datenmanagement zu tun haben. Der Data Steward wiederum verortet seine Tätigkeit an der Schnittstelle der beiden Disziplinen.
Wie die Kombination der beiden Konzepte Unternehmen dabei hilft, datengetrieben zu arbeiten
Trotz ihrer unterschiedlichen Reichweite und Mittel können die Konzepte der Data Governance und des Data Managements nicht gegeneinander aufgewogen werden. Um eine datengestützte Strategie für ein Unternehmen umzusetzen, müssen diese beiden Achsen unbedingt miteinander in Einklang gebracht werden. Dazu muss der Geschäftsführer der größte Fürsprecher der Data Governance und der wichtigste Akteur im Bereich des Data Managements sein.
Durch eine gute interne Kommunikation und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Datenkultur bei allen Mitarbeitern kann die Data Governance in den Dienst der geschäftlichen Herausforderungen gestellt werden und gleichzeitig das Vertrauensverhältnis zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden bewahren.