In der modernen Welt sammeln Unternehmen aller Branchen riesige Datenmengen aus verschiedenen Quellen, z. B. aus vernetzten Objekten (IoT), Anwendungen oder sozialen Netzwerken. Diese Datenexplosion hat neue Möglichkeiten für die Unternehmen geschaffen, um wertvolle Informationen über ihre Geschäftstätigkeit, Kunden und Märkte zu erhalten. Diese Chancen können jedoch nur dann genutzt werden, wenn die Unternehmen die Daten beherrschen, um sie zu verstehen und effektiv zu nutzen.
Tatsächlich bezieht sich Data Literacy oder Datenkompetenz auf die Fähigkeit, Daten zu lesen, zu verstehen, zu analysieren und zu interpretieren. Sie ist eine Schlüsselkompetenz, damit Einzelpersonen und Organisationen wettbewerbsfähig bleiben und Entscheidungen auf der Grundlage konkreter Informationen treffen können. Laut einer aktuellen Studie von Accenture haben Unternehmen, welche die Data Literacy fördern, bessere Chancen, ihre Initiativen zur digitalen Transformation erfolgreich umzusetzen.
Um eine Organisation mit hoher Datenkompetenz zu fördern, müssen Unternehmen ihren Mitarbeitern einen einfachen Zugang zu qualitativ hochwertigen, gut organisierten, gut dokumentierten und leicht zu verwendenden Daten bieten. Hier kommt ein Datenkatalog ins Spiel.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die fünf Ansätze, mit denen ein Data Catalog die Data Literacy in Organisationen fördert.
Definition des Begriffs Datenkatalog
Bei Zeenea definieren wir den Data Catalog als ein detailliertes Inventar aller in einer Organisation verfügbaren Daten und Informationen. Ein Datenkatalog bietet eine einfach zu bedienende Schnittstelle, um Unternehmensdaten zu finden, zu verstehen und ihnen zu vertrauen.
Der Datenkatalog wurde zur Vereinheitlichung aller Daten eines Unternehmens geschaffen. Mit seiner Hilfe können Datenmanager und Datennutzer ihre Produktivität und Effizienz steigern. Bereits 2017 erklärte Gartner Datenkataloge zum „neuen schwarzen Gold des Datenmanagements und der Datenanalyse“. In „Augmented Data Catalogs: Now an Enterprise Must-Have for Data and Analytics Leaders“, führt das Institut weiter aus, dass „die Nachfrage nach Datenkatalogen rasant wächst, da viele Unternehmen nach wie vor Schwierigkeiten haben, sehr unterschiedliche und weit verteilte Daten zu finden, zu katalogisieren und zu analysieren“.
Ein Datenkatalog ist daher ein entscheidendes Instrument zur Förderung der Data Literacy in einer Organisation.
1. Ein Datenkatalog zentralisiert alle Daten in einer einzigen Quelle der Wahrheit
Ein Datenkatalog sammelt und aktualisiert automatisch alle Unternehmensdaten aus verschiedenen Quellen in einem zentralen Repository – mit dem Ziel, einen Überblick über die gesamte Datenlandschaft des Unternehmens zu schaffen. Durch die Verschlagwortung der Metadaten des Unternehmens erhöhen Datenkataloge die Sichtbarkeit der Daten und ermöglichen es den Benutzern, ihre Informationen von verschiedenen Systemen aus leicht zu finden.
Datenkataloge helfen dabei, Silos zwischen verschiedenen Abteilungen und Teams aufzubrechen, indem sie ein einziges, durchsuchbares Repository aller verfügbaren Datenbestände bereitstellen. Somit ist kein technisches Fachwissen mehr erforderlich, um auf das Datenökosystem eines Unternehmens zuzugreifen und es zu verstehen – Organisationen können dann problemlos zusammenarbeiten und ihre Informationsbestände auf einer einzigen Plattform austauschen.
2. Ein Data Catalog erhöht durch erweiterte Dokumentationsmöglichkeiten das Wissen über die Daten
Mithilfe von Datenkatalogen können Sie durch die Automatisierung der Dokumentationsfähigkeiten das Wissen über die Daten unternehmensweit verbessern. Wenn Sie den Datenproduzenten diese Dokumentationsfunktionen zur Verfügung stellen, erhalten die Benutzer beschreibende Informationen zu ihren Datenbeständen, wie z. B. deren Bedeutung, Verwendung und Relevanz für die Geschäftsprozesse. Diese automatisierten Dokumentationsfunktionen des Datenkatalogs bieten den Benutzern die Möglichkeit, die Daten leichter zu verstehen und zu nutzen, und fördern so das Datenwissen im gesamten Unternehmen.
Durch die Sicherstellung einer genauen, einheitlichen und aktuellen Dokumentation können Organisationen mit einem Datenkatalog außerdem das Risiko von Fehlern und Inkonsistenzen im Datenbestand verringern. Die Daten gewinnen folglich an Zuverlässigkeit, was für fundierte Entscheidungen und bessere Unternehmensergebnisse von entscheidender Bedeutung ist.
3. Ein Datenkatalog ermöglicht eine bessere Data Discovery
Data Discovery ist der Prozess der Erkundung und Analyse von Daten, um Informationen zu gewinnen und verborgene Muster oder Beziehungen zu entdecken. Diese unverzichtbare Funktion des Datenkatalogs fördert die Datenkompetenz. Die Nutzer entwickeln ein besseres Verständnis für die Daten, mit denen sie arbeiten, und werden dazu ermutigt, die richtigen Fragen zu stellen und die Daten eingehender zu erkunden.
Mithilfe von Data-Discovery-Funktionen hilft ein Data Catalog seinen Benutzern, Muster und Trends in den Daten zu erkennen. Indem sie die Daten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, können die Nutzer Korrelationen, Beobachtungen und andere Muster erkennen, die in den Rohdaten nicht sofort ersichtlich wären. Auf diese Weise können die Nutzer neues Wissen erwerben und ein tieferes Verständnis für die Daten entwickeln, mit denen sie arbeiten.
4. Ein Datenkatalog stellt über ein Business Glossary ein gemeinsames Datenvokabular zur Verfügung
Ein Business Glossary ist ein zentrales Element des Datenkatalogs, da es eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Verständnis für Geschäftsbegriffe und Definitionen für die gesamte Organisation vermittelt. Ein Business Glossary definiert die Bedeutung der wichtigsten geschäftlichen Begriffe und Konzepte, sodass die Datenkonsumenten den Kontext und die Relevanz der Datenbestände verstehen können.
So helfen Datenkataloge den für die Daten zuständigen Teams, Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen in den Datenbestand des Unternehmens zu maximieren. Auf diese Weise wird das Datenverständnis und die Data Literacy in der gesamten Organisation vorangetrieben.
5. Ein Datenkatalog bietet leistungsstarke Lineage-Funktionen
Die Data Lineage ermöglicht ein klares Verständnis für den Ursprung und die Transformation von Daten. Das ist besonders wichtig, um erfassen zu können, wie Daten verwendet werden und wie sie mit anderen Unternehmenswerten verknüpft sind. Diese Informationen unterstützen Initiativen zur Datenverwaltung, da sie die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Konformität der Daten gewährleisten.
Durch die Nachverfolgung von Daten von ihrer Quelle bis zu ihrem Ziel stärkt die Data Lineage das Wissen über die Daten, indem sie den Nutzern Informationen über ihren Zweck, die Geschäftsprozesse, die auf sie zugreifen, und die Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Assets liefert. Diese Informationen können den Nutzern helfen, die Relevanz und Bedeutung der Daten, mit denen sie arbeiten, zu verstehen und sie in den größeren Unternehmenskontext einzuordnen.
Der Datenverlauf kann auch dabei helfen, Anomalien, Inkonsistenzen oder Qualitätsprobleme zu erkennen, welche die Genauigkeit oder Zuverlässigkeit der Daten beeinträchtigen könnten.
Schlussfolgerung
Ein Data Catalog ist ein mächtiges Instrument zur Förderung von Data Literacy im Unternehmen. Durch die Zentralisierung von Daten und Metadaten, den Zugriff auf Informationen über den Weg der Daten und die Bereitstellung von Data-Discovery-Funktionen können Datenkataloge ihre Benutzer in die Lage versetzen, die Daten, mit denen sie arbeiten, leichter zu finden und zu verstehen. Ein Data Catalog ist in der Summe unerlässlich für jede Organisation, die ihre Datenkompetenz erhöhen möchte!