Nachdem Zeenea zunächst als On-Premise-Lösung für den Data Catalog begonnen hatte, vollzog das Unternehmen die Umstellung auf eine vollständige SaaS-Lösung. Eineinhalb Jahre später wurden in den vergangenen sechs Monaten über dreihundert Production Releases durchgeführt, das sind im Durchschnitt fast drei pro Tag. Hier erläutern wir, warum wir diesen Wechsel durchgeführt haben, wie wir ihn organisatorisch umgesetzt haben und welchen Mehrwert dies für unsere Kunden bietet.
Die Anfänge von Zeenea: ein On-Premise Data Catalog
Bei seiner Gründung im Jahr 2017 war Zeenea eine On-Premise-Lösung, d. h. die Architektur war physisch bei unseren Unternehmenskunden verortet. Diese Entscheidung wurde aufgrund zweier zentraler Herausforderungen getroffen: Erstens muss die Sicherheit einer Lösung, die auf alle Datensysteme des Kunden zugreift, zwingend gewährleistet sein; und zweitens basierten die meisten IT-Systeme unserer Kunden auf On-Premise-Datenbankverwaltungssystemen, auf die außerhalb des internen Netzwerks dieser Unternehmen nicht zugegriffen werden konnte.
Dieser Ansatz bedeutete jedoch eine starke Einschränkung für die Expansion und Entwicklung von Zeenea. Der erste Grund dafür war, dass dieser Ansatz viel Kundensupport für die Einsätze erforderte. Und der zweite Grund war, dass bei verschiedenen Kunden mehrere Versionen gleichzeitig in Betrieb sein konnten. Außerdem war es kompliziert, dringende Korrekturen zu implementieren. Schließlich wurde der entwickelte Produktmehrwert beim Kunden erst verspätet aktualisiert.
Die strategische Umstellung auf einen Data Catalog, der zu 100 % SaaS-basiert arbeitet.
Angesichts dieser potenziellen Hemmnisse für die Entwicklung unseres Data Catalogs haben wir Ende 2019 als logische Konsequenz beschlossen, einen Wechsel zu einer vollständig SaaS-basierten Lösung zu vollziehen. Eineinhalb Jahre später haben wir in den vergangenen sechs Monaten über dreihundert Production Releases durchgeführt, das sind im Durchschnitt fast drei pro Tag. Wir sind wie folgt vorgegangen.
Zunächst haben wir auf das ursprüngliche Sicherheitsproblem reagiert. Wir haben die Sicherheit von Anfang an in unsere Cloud-Praktiken einbezogen und in diesem Sinne auch eine Sicherheitszertifizierung eingeleitet (SOC2 und in Kürze ISO27001).
Anschließend haben wir aus unserer Architektur den einzigen Baustein herausgenommen, der beim Kunden vor Ort bleiben musste: den Zeenea-Scanner. Aus technologischer Sicht bauten wir eine Multi-Tenant-SaaS-Architektur auf, indem wir unseren bestehenden Monolithen in mehrere Anwendungsbausteine aufteilten.
Die größte Herausforderung waren jedoch nicht die technischen, sondern die kulturellen und organisatorischen Aspekte …
Die Schlüssel zu unserem Erfolg: Organisation und Gewöhnung an das SaaS-Modell
Wir haben unsere SaaS-Kultur aufgebaut und gefestigt, hauptsächlich indem wir Mitarbeitende mit großer Erfahrung in diesem Bereich einstellten und den Wissensaustausch effektiv organisiert haben.
Um den kulturellen Aspekt zu verdeutlichen, unterscheiden wir z. B. zwischen abgeschlossenen und vollständigen Entwicklungen. Bei Zeenea gilt eine Entwicklung als abgeschlossen, wenn sie in die Codebasis integriert ist, keine bekannten Fehler oder Bugs aufweist und das Sicherheits- und Engineering-Niveau den von uns festgelegten Anforderungen entspricht. Eine Entwicklung gilt als vollständig, wenn sie unseren Kunden zur Verfügung gestellt werden kann, die entwickelten Funktionen also ein nutzbares und zusammenhängendes Ganzes bilden.
Um diese Unterscheidung zu unterstützen, haben wir einen Feature-Toggle-Mechanismus eingeführt, mit dem die Aktivierung vollständig entwickelter Funktionen verwaltet werden kann: Eine Entwicklung geht systematisch in Produktion, sobald sie fertiggestellt ist, und wird dann bei unseren Kunden aktiviert, sobald sie vollständig ist.
Auf der organisatorischen Seite haben wir Feature-Teams eingeführt: Jedes Team arbeitet an allen Komponenten einer bestimmten Funktion. Sobald eine Funktion vollständig ist, wird sie ausgeliefert. Andere Funktionen werden unvollständig geliefert und deaktiviert, sind aber abgeschlossen.
Das SaaS-Modell und sein Mehrwert für unsere Kunden
Die ersten, die einen Vorteil aus der Agilität des SaaS-Modells ziehen, sind natürlich die Zeenea-Kunden. Funktionen sind schneller verfügbar, d. h. sobald sie vollständig sind. Außerdem kann die Einführung einer neuen Funktion nach ihrem Wunsch innerhalb von zwei Monaten nach der Bereitstellung des Feature-Toggle erfolgen.
Dies ermöglicht eine einfache Integration in den Kundenkontext, da es insbesondere seine Benutzereinschränkungen berücksichtigt. Schließlich ermöglicht uns diese Möglichkeit der Funktionsaktivierung, Funktionen vorab vorzustellen und in einigen Fällen sogar Beta-Tests für unsere Kunden durchzuführen.
All dies verstärkt sich natürlich durch die traditionellen Vorteile einer SaaS-Lösung: automatische und häufige Updates von kleineren Weiterentwicklungen oder Korrekturen, Zugriff auf die Lösung von jedem Browser aus, keine Hardware-Infrastruktur bei unseren Kunden, was eine schnelle Skalierbarkeit ermöglicht usw.
Auch wenn der Weg zur Umstellung von einem On-Premise-Modell auf eine SaaS-Anwendung mit etlichen Hindernissen verbunden war, sind wir heute stolz darauf, dass wir die Herausforderung der (fast) kontinuierlichen Bereitstellung gemeistert haben und unseren Kunden jetzt einen deutlich höheren Mehrwert bieten können.